****** Es ist da. Das neue Album von Natalia Kills. Besser als drei Weihnachten zusammen. Oder vier.<br><br>Das Ziel war klar: Nach dem großartigen und bei so ziemlich allen (wenigen), die es gehört haben beliebten Debüt-Album Perfectionist waren die Erwartungen groß, und so musste ein Album her, dass mindestens genau gut ist wie dieses. Wer sich von Trouble in etwa dasselbe erwartet hat, was schon auf Perfectionist geboten wurde, dem kann ich gleich an dieser Stelle sagen, dass er seine wertvolle Zeit nicht mit dem Anhören von Trouble verschwenden sollte.<br><br>Wer allerdings nicht nur ein Fan von Perfectionist ist, sondern vielmehr von Natalia Kills selbst, den wird Trouble möglicherweise flashen und in Euphorie versetzen, denn hier liegt ein Album vor, welches ganz und gar ein Natalia-Kills-Album ist. Hier braucht mir niemand mehr mit albernen Lady-GaGa-Vergleichen kommen (wie sie vor zwei Jahren üblich waren), Natalias Musik klingt deutlich anders.<br><br>Was ist es nun, das Trouble zu einem echten, eigenständigen Natalia-Kills-Album macht? Zunächst ist ihr Gesang so viel besser geworden. Während dem Hörer bei Perfectionist zuallererst die Synthie-Beats anspringen, kommt diesmal immer deutlicher Natalias charakteristische, ausdrucksstarke Stimme zur Geltung, mit welcher sie gleich mehrere Songs deutlich veredeln kann. Schon die Single Saturday Night hat unter anderem von Natalias authentischem Gesang gelebt, und das zeigt sich beispielsweise auch bei Devils Dont Fly, Outta Time, Marlboro Lights, Trouble und anderen.<br><br>Erwähnenswert ist die musikalische Bandbreite, die Natalia auf Trouble vorweisen kann: Da wären etwa eingängige Popnummern wie Television, Stop Me, Boys Dont Cry und Daddys Girl, die alles andere als alltägliche Massenware sind. Dann sind finstere Beat-Monster, von denen ich bei Natalia immer besonders schwärme, zum Glück auch dabei, wie Problem, Rabbit Hole und Controversy. Dass die Balladenrichtung ebenso eine Stärke von Natalia ist, wissen wir ja schon seit If I Was God, jetzt kommen mit Devils Dont Fly, Watching You und Marlboro Lights weitere Glanzstücke dazu. Des Weiteren schüttelt Natalia mit Outta Time mal eben einen sehr überzeugenden Retro-Song aus dem Ärmel , als würde sie so etwas ständig machen, und mit Trouble lässt sie gar eine stadiontaugliche Hymne auf den geneigten Hörer los. Saturday Night schließlich ist und bleibt der allerbeste Natalia-Song bisher und vielleicht sogar der beste Popsong des Jahres. Die Instrumentalisierungen der Songs sind einfallsreich und machen einen Song oftmals noch atmosphärischer (die Drums von Devils Dont Fly!), die Beats erweisen sich als innovativ und unverbraucht.<br><br>Natalia Kills hat also nicht einmal den Versuch unternommen, ihr Perfectionist übertreffen zu wollen, sondern hat gleich ein ganz anderes Album kreiert. Die Songs erzählen allesamt aus Natalias ziemlich turbulenter Vergangenheit, in welcher es teilweise drunter und drüber ging. Daraus entstanden Lyrics, die gleichzeitig ehrlich, authentisch, zum Großteil düster und verzweifelt sind und wunderschön formuliert wurden. Einige Textzeilen gehen einem nicht mehr aus dem Kopf, wenn man sie einmal gehört hat. Es passiert mir eigentlich relativ selten, dass ich den Songtexten auf einem Album so viel Beachtung schenke, aber hier hört man unweigerlich zu. Hoffentlich bleibt Natalia für immer und ewig Trouble, wenn daraus dann solche Lieder entstehen.<br><br>Fazit: Mein Flash-Album des Jahres. Ausgeschlossen, dass in diesem Jahr noch etwas erscheinen wird, das mir noch besser gefällt.<br><br>Meine Trouble-Hitparade:<br><br>1. Saturday Night<br>2. Devils Dont Fly<br>3. Problem<br>4. Rabbit Hole<br>5. Television<br>6. Watching You<br>7. Outta Time<br>8. Controversy<br>9. Trouble<br>10. Stop Me<br>11. Marlboro Lights<br>12. Daddys Girl<br>13. Boys Dont Cry<br> |